WAY – "We and the City" der
Deutschen Universität für Verwaltungs­wissenschaften Speyer

MITGLIED IM INNOVATION CLUB

 
Mit WAY – "We and the City" entwickelt die Deutsche Universität für Verwaltungswissenschaften in ihrem Speyerer Innovationslabor eine Zukunftsagenda für und mit der Stadt Speyer.
Die Stadt wird darin unterstützt, ihre Verwaltung durch einen Co-Design-Ansatz weiterzuentwickeln und bürgerorientierter zu gestalten. Dafür war unter anderem die Erstellung eines Konzepts zur Speyerer Bürgerbeteiligung inklusive Workshops mit Zivilgesellschaft, Verwaltungsmitarbeitenden und weiteren Gruppen geplant. Ebenso sollten die Erstellung einer digitalen städtischen Plattform und die übergreifende Zusammenarbeit bei Veranstaltungen vorangebracht werden. Trotz pandemiebedingter Verzögerungen konnte der Partizipationsleitfaden finalisiert werden. Der Stadtrat der Stadt Speyer beschloss den Leitfaden im Juli 2021 und beauftragte die Stadtverwaltung mit dessen Umsetzung. Entstanden ist der Leitfaden im Co-Design mit der Bürgerschaft, der Stadtverwaltung und ihren Mitarbeitenden sowie mithilfe einer Online-Befragung. Eine Website zur Bürgerbeteiligung ging mittlerweile auch online, und die Schaffung einer Stelle für Bürgerbeteiligung im Haushalts-/Stellenplan 2022 vorgesehen.

 

Die drei wichtigsten Learnings

  • Ein Mandat der Verwaltungsspitze und das Commitment für das Projekt fördern eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadtverwaltung und sind eine wesentliche Voraussetzung für die nachhaltige Implementierung in die alltäglichen Verwaltungsabläufe.
  • Unterschiedliche Stakeholderinnen und Stakeholder müssen über unterschiedliche Formen der Kommunikation adressiert werden. Diese Kommunikationsformen werden unter anderem von verschiedenen Handlungslogiken sowie gegebenenfalls unterschiedlichen zur Verfügung stehenden Zeitbudgets von Verwaltung und Wissenschaft beeinflusst.
  • Klare Absprachen zu Anforderungen und Leistungen sind erforderlich, um vorhandene Ressourcen bestmöglich zu managen. Dies gilt insbesondere dann, wenn aufgrund der guten Zusammenarbeit aus dem Kooperationsvorhaben weitere gemeinsame Projekte entwickelt und realisiert werden.

  
Ziele und Wirkung
In Speyer hat sich durch zahlreiche städtische Projekte, insbesondere im Kontext des vorherigen Förderprogramms "Soziale Stadt", eine positive Beteiligungskultur der Bürgerinnen und Bürger entwickelt. WAY hat mit der Stadtverwaltung Speyer einen Partizipationsleitfaden entwickelt, der fachbereichs- und ämterübergreifende Standards für die Bürgerbeteiligung setzt. Durch WAY und die sich daraus entwickelnden weiteren Kooperationen vertiefen sich die Verbindungen und Synergien zwischen der Stadt und Universität. Die Stadt wird darin unterstützt, nicht nur eine leistungsstarke Dienstleisterin für ihre Bürgerinnen und Bürger zu sein, etwa in Bezug auf Beteiligungskonzepte beziehungsweise Partizipation, sondern auch darin, Vertrauen der Stadtgemeinschaft in die (lokale) Verwaltung (und damit grundsätzlich in öffentliche Institutionen) weiter auf- und auszubauen. Zudem dient das Projekt der Positionierung und Profilschärfung der Universität Speyer.

 

Außenansicht des Innolabs (Foto: WAY der Deutschen Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer)
Foto: WAY der Deutschen Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer
Außenansicht des Innolabs

 
Akteure und Partner
Das WITI-Team (Wissens- und Ideentransfer für Innovation in der Verwaltung) ist interdisziplinär aufgestellt und arbeitet im mittlerweile auch physisch existenten Innovationslabor gemeinsam an verschiedenen Projekten. Das Projekt WITI wird dabei durch das Programm "Innovative Hochschule" gefördert.

Beim Projekt WAY kooperieret die Universität mit der Stadtverwaltung Speyer, insbesondere mit der Oberbürgermeisterin und ihrer Assistenz, zudem mit der Beigeordneten für Klima und Umwelt sowie der Nachhaltigkeitsmanagerin der Stadt Speyer, den Mitarbeitendenden der Stadtverwaltung, der lokalen Politik (Stadtrat), der (organisierten) Zivilgesellschaft und Bürgerschaft sowie mit lokalen Beratungsunternehmen und Dienstleistern der Stadtverwaltung.

 

Meet and Greet mit Studierenden im Innolab (Foto: WAY der Deutschen Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer)
Foto: WAY der Deutschen Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer
Meet and Greet mit Studierenden im Innolab

 
Status quo und nächste Schritte

Nach Veröffentlichung des Partizipationsleitfadens ist die Weiterentwicklung der Website zur Bürgerbeteiligung seitens der Stadt angedacht. Des Weiteren begleitet das Labor die Stadt bei der Einrichtung und Umsetzung eines Bürgerrats Klima. Zudem gibt es Workshops für und mit der Stadt: So wurde die Konzeption der Workshops zum "Runden Tisch Nachhaltigkeit" im digitalen Format erarbeitet und Teile moderiert. Als die Pandemie im Jahr 2020 ausbrach, startete die Universität eine erste Studie zum Umgang der Pandemie in den Stadtverwaltungen Speyer und Soest als Kooperationspartner und leitete daraus Handlungsmaßnahmen für die Leitung der Stadtverwaltung ab. Dabei ging es unter anderem auch um den Kontakt zur Bürgerschaft und um Veränderungsimpulse, die nach der Pandemie bleiben. Dies wurde vergleichend 2021 wiederholt und infolgedessen gebeten, für die Führungsebene der Speyerer Stadtverwaltung Workshops zum Schwerpunkt Krise, Resilienz und Führung anzubieten.