LEONARDO – Zentrum für Innovation und Kreativität als Kooperationsprojekt von drei Nürnberger Hochschulen

MITGLIED IM INNOVATION CLUB

 
LEONARDO ist das interdisziplinäre Innovationszentrum der Technischen Hochschule Nürnberg, der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg und der Hochschule für Musik Nürnberg.  Es ist zugleich ein Projekt der Bund-Länder-Initiative "Innovative Hochschule". Die Initiatoren sind der Überzeugung, dass durch Zusammenbringen unterschiedlicher Akteure aus Wissenschaft, Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft grundlegend neue Lösungsansätze für gesellschaftlich relevante Themen entstehen können. Um diese Vision zu verwirklichen, verfolgen sie aktuell drei Ziele. Erstens: den Aufbau nötiger Strukturen, um interdisziplinäre Vernetzung und Zusammenarbeit zu ermöglichen. Zweitens: die Entwicklung und Beforschung von Methoden sowie die Beratung auf Ebene konkreter Arbeitsprozesse. Und drittens: den Transferausbau über die Hochschulen in Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft. Nach der Erprobungsphase folgte nun die Evaluations- und Konsolidierungsphase, um gewonnene Erkenntnisse strukturell in den beteiligten Hochschulen zu verankern und nachhaltige Modelle zu entwickeln. Wichtig sind dabei eine digitale Transferplattform sowie die Themen Service Learning, Co-Design, Citizen Science und die Wiedereröffnung der sogenannten LEO-Labs.

 

Die drei wichtigsten Learnings

  • Wenn man sich wirklich auf interdisziplinäre Arbeit einlässt, kommt dies in jedem neuen Team einem Kulturschock gleich. Neben den verschiedenen Expertisen, Fachsprachen, disziplinär geprägten Arbeitsweisen sowie Transfergewohnheiten treffen vor allem auch ganz individuelle Menschen aufeinander, die sich auf diese Art der Zusammenarbeit einlassen und manchmal neue Herangehensweisen erlernen müssen.
  • New Work, Design Thinking, Scrum – all diese Ansätze bieten ein Arsenal an unterschiedlichen Methoden, die im Arbeitsprozess helfen können. Sie sollten und können allerdings nicht das oberste bestimmende Element guter Projektarbeit sein. Die Methoden sind der Frage unterzuordnen, was die Projektbeteiligten im Prozess gerade brauchen, um weiterzukommen. Um das beantworten zu können, ist es sinnvoll, Prozessberatung durch erfahrene Mitarbeitende anzubieten.
  • Vielen neu gebildeten interdisziplinären Teams ist es zunächst wichtig, sich auszutauschen. Das ist sinnvoll, gerade weil sie erst voneinander und ihren Arbeitsweisen lernen und einen gemeinsamen Modus finden müssen. So unabdingbar es ist, eine rege Kommunikation während des gesamten Prozesses aufrecht zu erhalten, ebenso wichtig ist es, zügig ins gemeinsame Tun zu kommen. Geeignete Methoden und Formaten können hier unterstützend für die Teams wirken.

 
Ziele und Wirkung
Zum einen geht es darum, mit LEONARDO Ermöglichungsstrukturen zu schaffen, wie beispielsweise das Bereitstellen von nötigen Ressourcen für interdisziplinäre Zusammenarbeit durch räumliche Infrastruktur mit den LEO-Labs für Co-Working und Co-Design, durch digitale Infrastruktur zum Finden, Vernetzen und Arbeiten sowie durch Workshops und Vernetzungsformate. Letztere beinhalten unter anderem das Kennenlernen und Arbeiten mit anderen Personen und Bereichen, im Rahmen von Studium, Forschung, Transferarbeit, als Bürgerin oder Bürger der Stadt sowie Sichtbarmachen der Akteure bei Events, auf der Website und in Social Media. Daneben steht der Methodeneinsatz durch Erproben, Entwickeln und Beforschen im Fokus. Diese beinhalten Arbeitsmethoden für interdisziplinäre Zusammenarbeit, unterstützende Beratung zum Einsatz von Innovationsmethoden und Planung des Arbeitsprozesses sowie ein Phasenmodell für innovationsorientierte, interdisziplinäre Zusammenarbeit im Hochschulkontext. Schlussendlich geht es auch um die Entwicklung der Hochschultransferstrategien, dem Aufbau einer transferorientierten Kooperationsplattform sowie um die Etablierung von Service Learning und Citizen Science.

 

Makerspace-Werkstatt (Foto: LEONARDO – Zentrum für Innovation und Kreativität Nürnberg)
Foto: LEONARDO – Zentrum für Innovation und Kreativität Nürnberg
Makerspace-Werkstatt

 
Akteure und Partner
Ein 22-köpfiges Team aus drei Hochschulen baut analog und digital Infrastruktur und Formate des Zentrums gemeinsam auf, betreut, reflektiert und entwickelt diese weiter. Die Mitarbeitenden kommen aus verschiedensten Disziplinen und Bereichen. Die Hochschulangehörigen werden als interne Partner verstanden, die Projekte miteinander und mit externen Partnern durchführen. Externe Partner kommen aus der Wirtschaft, Wissenschaft, aus dem Kulturbereich sowie dem sozialen oder ehrenamtlichen Bereich der Stadt und Metropolregion Nürnberg. Für und zusammen mit den Zielgruppen gibt es darüber hinaus zu spezifischen Themen (Vernetzungs-)Events, Ausstellungen und Workshops. Seit 2018 kooperieren im LEONARDO-Zentrum über 60 Professorinnen und Professoren mit mehr als 100 externen Institutionen. Dabei sind rund 300 Studierende in die Zusammenarbeit eingebunden.

 

Makerspace-Werkstatt (Foto: LEONARDO – Zentrum für Innovation und Kreativität Nürnberg)
Foto: LEONARDO – Zentrum für Innovation und Kreativität Nürnberg

 
Status quo und nächste Schritte
In den letzten drei Jahren wurden viele Erfahrungen mit verschiedensten Formaten, Angeboten, interdisziplinären Teams und ihren Projektprozessen gesammelt. Zudem wurden auf LEONARDO-Ebene unterschiedliche Phasen der Projekt- und Organisationsentwicklung durchlebt. Daraus sind viele Daten entstanden, die momentan ausgewertet werden, um Erkenntnisse für andere sichtbar zu machen und nächste Entwicklungsschritte des Zentrums anzugehen. Inhaltlich zeigen die Ergebnisse einen klaren Trend zu noch mehr Partizipation von Stakeholdern sowie zu Co-Design und digitalen Formaten, die es ermöglichen, mehr Sichtbarkeit und Transparenz für Menschen mit ihren Interessen und Kompetenzen in der Region herzustellen. Ein wichtiger nächster Meilenstein ist die Entwicklung und Ausgliederung spezieller Angebote und Kompetenzbereiche als Geschäftsmodell. Diese Professionalisierung zielt darauf ab, die Hochschulen als institutionalisierte Kooperations- und Transferpartner zu positionieren.